Das Wörtchen WO und die Deutsche Grammatik…

Ich höre im TV immer öfter ein „wo“ statt einem, der/die/das/welcher. Diese weitere neue und Verunstaltung unserer Sprache ist schon sehr krass und stößt mir nicht selten auf.

Mich stört dies immer mehr, weil ich es von früherer Zeit so gar nicht kenne. Fakt ist, dass WO im Wesentlich ein Fragewort ist und für den Bezug auf einen Ort verwendet werden kann. Man könnte mit viel Verständis ja noch durchgehenlassen, wenn jemand sagen würde: „An dem Platz, wo….“, doch meiner Meinung nach wäre korrekt zu sagen: „An dem Platz, an dem..“. Die Formulierung ist freilich sprachlich aufwändiger. Mein Eindruck ist aber, dass immer weniger Menschen gutes Deutsch sprechen können. Solche Formulierungen wie „In dem Moment, wo…“ sind schon krass, man verwendet für einen Zeitpunkt ein Wort, das zur Spezifizierung für Ort erfunden wurde. Hier wird alles in einen Topf geworfen. Mir graust es davor, wie wir in 20 Jahren sprechen und was für Konsequenzen dies Verarmung von Sprache haben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch analog zu einer Verarmung von Emotionen und von Differenzierung führt.

Fakt ist auch, die Fahigkeit einwandfrei Deutsche Sätze zu bilden, lässt schon mindestens seit den 1980er Jahren wieder stark nach. Wer bis dahin sein Abitur gemacht hatte, durfte noch durch eine verhältnismäßig harte Schule, (wo…) die den Schüler noch richtig forderte. Wenn man sich diese Un-Sätze anschaut, stellt man oft fest, dass die Leute, die sie formulieren im Grund recht unstrukturiert sind und sich offenbar mit niedrigem Mittelmaß schon zufrieden geben. Wer was auf sich hält, sprich auch heute noch sauberes Deutsch, zumindest bemüht er sich.

Eine weitere Ursache für diesen Abwärtstrent, kann auch die Tatsache sein, dass die Masse der Kommunikation massiv angestiegen ist und man aus Zeitgründen die Qualität in der Sprache schluren lässt.

Hier einige Bespiele für einen berechtigten:) Gebrauch z. B.

  • Dort, wo die Blumen blühen…
  • Wo sind meine Schuhe?
  • Hierher, wo ich stehe.

Und nun lassen wir mal auf uns einen krassen Kontrast wirken:

  • In dem Moment, wo ich gehe….
  • Als ich schon wieder um Mitternacht aufwachte, wo ich noch keine 30 Minuten geschlafen hatte..